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2010: Rastplatz Reichenhain, Goldene Rose, 60 Jahre Schule

Vereinslied gedichtet von Brigitte Wiltzsch geb. Uhlig

 

Am Rastplatz

 

In Reichenhain ist heut wieder was los,

am Pfaffensteig das ist einfach grandios.

Wir grillen heut mit dem Heimatverein

und trinken ein Bierchen und finden es fein.

Herr Sähmann spielt Musik das ist wunderbar

mit seinem Akkordeon ist er immer ein Star.

Die Wiese rund um das kleine Idyll,

die pflegt der Hans-Dieter, das ist Arbeit viel.

Für das leibliche Wohl sorgt der Müller Frank

auch ihm gilt heute ein herzlicher Dank.

Das Fleckchen Erde auf Weißbachs Feld,

das ist für uns alle ein Stück heile Welt.

Wir danken Euch liebe Weißbach`s sehr

und kommen gern immer wieder hier her.

 

Goldene Rose 2010

 

Mit der Goldenen Rose wurde in diesem Jahr Frau Dr. Christine Richter am Tag des Schul- und Heimatfestes geehrt. Sie erhielt die Rose vom Heimatverein als Dankeschön für ihre langjährige medizinische Betreuung der Reichenhainer Bürger, insbesondere für ihren einfühlsamen und herzlichen Umgang mit den kleinen und großen Patienten.

60 Jahre Reichenhainer Schule

 

Aus Anlass des 60-jährigen Bestehens der Reichenhainer Schule hat der Vorsitzende des Heimatvereins Herr Wiegner folgende Ansprache gehalten:

Einen schönen guten Abend
den Schülern der Grundschule Reichenhain und den Kindern des Kindergartens „Reichenhainer Wichtelberg“, einen schönen Abend an die verehrten ehemaligen Lehrer und an das jetzige Lehrerkollegium dieser Schule sowie an die Erzieher des Kindergartens und an alle Mitarbeiter, die an der Schule und im Kindergarten tätig waren oder auch noch sind.


Werte Gäste,

liebe Reichenhainer!

 

In dieser Woche gedenken wir der Einweihung des Kindergartens und der Schule in Reichenhain vor 60 Jahren und ich darf auch im Namen des Heimatvereins Sie alle recht herzlich begrüßen.

 

Bevor wir zum Laternenumzug schreiten lassen Sie mich bitte vorher einen kurzen Abriss zur Geschichte dieser Schule vornehmen.

 

Dieser beginnt eigentlich nicht erst vor 60 Jahren, sondern bereits vor fast 100 Jahren. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung in Chemnitz und auch in Reichenhain genügten die Räume im 1872 bezogenen neu erbauten Schulgebäude am Pfaffensteig 4 nicht mehr. Deshalb mussten schon 1912 und 1919 provisorisch weitere Unterrichtsräume in Holzbaracken geschaffen werden und die Gemeinde erwog den Bau einer neuen Schule. Die Kosten für einen Neubau überstiegen jedoch die Finanzkraft der kleinen Gemeinde Reichenhain. Wir denken dankbar an die damaligen Gemeindevertreter, die einem Schulneubau innerhalb von 2 Jahren nach der Eingemeindung im Vertrag mit

der Stadt Chemnitz anstrebten und vereinbarten. Aber wie das so ist, wenn ein Vertrag mit einem starken Partner abgeschlossen wird und man dabei sich selbst aufgibt, das Schulprovisorium mussten erst britische und amerikanische Bomben 1945 total vernichten.

 

Hier verdanken wir es der Unterstützung des ehemaligen Reichenhainer Lehrers, Johann Riesner, dass der erste Schulneubau in Chemnitz am 1. Juni 1949 in Reichenhain begonnen wurde und nicht als Provisorium, sondern in einer großzügigen, modernen Bauform. Über 350 freiwillige Helfer allein aus unserem Ort unterstützten die Bauarbeiten indem sie unter anderem Steine klopften oder Transporte durchführten. Und das in einer Zeit, wo es fast nichts gab und das Beschaffen von Lebensmitteln ein Anliegen des täglichen Überlebenskampfes war. Am 14. Oktober 1950 konnte die Schule bereits feierlich eröffnet werden.

Wenn wir heute durch unsere Schule gehen können wir die Improvisationskunst der Bauleute erkennen. Die vielen Gewölbedecken resultieren aus dem Mangel an Zement und Stahl.

 

Dankbar denken wir auch an die ehemaligen Lehrerinnen und Lehrer zurück, die trotz aller politischen Vorgaben ihre Aufgabe vorrangig in der Bildung der ihnen anvertrauten Schüler sahen.

 

Dankbar sind wir auch dem heutigen Lehrerkollegium, welches es immer wieder schafft, mit modernen Unterrichtsformen den Kindern eine Freude am Lernen und eine hohe Bildung zu vermitteln und das damit die sehr gute Arbeit des Kindergartens fortsetzt. Die vielen Anmeldungen aus anderen Schulbezirken für eine Einschulung sind auch ein Ausdruck der Wertschätzung der Arbeit, die hier von den Lehrern und Erziehern geleistet wird. Dafür Ihnen nochmals unseren Dank.

 

Trotz dieser durchweg positiven Bilanz möchte ich zum Schluss nicht verhehlen, dass sich am Horizont kleine, unfreundliche Wolkengrüppchen zusammenziehen. So wurde in diesem Jahr die Bildung einer zweiten 1. Klassestufe trotz ausreichender Anmeldungen verhindert und für das nächste Schuljahr deutet sich gleiches wieder an. Auch haben wir nun schon 2 Jahre nur eine amtierende Schulleiterin.

 

Ich denke, wir sind es den Gemeindevertretern des alten Reichenhains von 1928, Herrn Riesner, den vielen Trümmerfrauen und Helfern von 1949, den bisherigen Reichenhainer Lehrern, den ehemaligen Schülerinnen und Schülern, ja den Reichenhainern einfach schuldig, hier rechtzeitig gegenzusteuern. Vielleicht kommen wir auch darüber während der Festtage ins Gespräch.

 

Dies alles wird nicht unsere Freude und den Spaß am Fest trüben. Dies wünsche ich Ihnen und uns von ganzem Herzen.

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